Reparatur Samsung CLX-3175FN

Posted by quark007 | Posted in Computer & IT, Heimwerken | Posted on 18-01-2015-05-2008

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Wie üblich bei Druckern geben diese bald nach Garantieablauf ihren Geist auf. Ok, die Zeit ist bei mir schon etwa 2 Jahre vorbei, aber vor weniger als 3 Monaten habe ich einen neuen Toner gekauft. Diese 40€ (ich habe Originalware gekauft) wollte ich nicht einfach in den Wind setzen. Zudem habe ich in diesem Video gesehen, dass man auch nicht Original-Toner verwenden kann.
Das Problem des Druckers zeigt sich in folgendem Bild:

Gedruckt wird alles noch richtig, aber nach etwa 2/3 einer DIN-A4-Seite wiederholt sich das Druckbild latent (Geisterdruck genannt). Ich hatte früher schon lange und viel darüber gesucht, aber kaum etwas gefunden. Bis mir vergangene Woche ein Post in einem Forum auffiel. Darin wird davon gesprochen, dass entweder die Bildtrommel (~50€) oder das Transportband (80€) defekt wären. Bei einem Blick auf ebay und den dortigen Preisen hatte ich schon fast aufgegeben, bis ich auf ebaykleinanzeigen geschaut habe. Dort werden die Drucker zu Schleuderpreisen verhökert. Ich konnte für 20€ incl. Versand zuschlagen, wobei laut Verkäuferaussage die Fixiereinheit defekt wäre. Da mich das aber nicht störte habe ich zugeschlagen, es ging mir ja nur um die Bildtrommel oder das Transportband. Bzw falls ein Defekt am Gehäuse bei mir vorläge (verzogen von der Fixiereinheitswärme), könnte ich ja immernoch meine Heizung in das gekaufte Gerät einbauen

Gestern dann kam das Paket. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack 😉

Drucker_innen03  Drucker_innen01Karton

Alles war versifft und voller Tonerstaub. Und die Tonerkartuschen waren auch nicht dabei. Schade, aber darum ging es mir auch garnicht. Also das Ersatzteil-Gerät aufgemacht und drinnen sah es genauso schlimm aus wie im Karton. Immerhin hat der Verkäufer die Bildrolle und das Transportband nicht auch noch entfernt. Positiv ist aber, dass die Scannerabdeckung noch intakt und das “Ausziehbrett” für den Papierauslass auch noch funktionierte.

Druckbild nach TransportbandtauschDa ich bei meinem Gerät das Transportband schon einmal gereinigt hatte, ging der Aus- und Umbau sehr schnell. Achten sollte man auf das Stromkabel, das oben rechts im Druckerbauch eingesteckt ist. Anschließend im linken Drittel an der Decke einen Schnapper nach oben drücken und die Einheit entnehmen. Für den Einbau muss die Einheit einfach nur wieder eingeklickt werden. Stromkabel nicht vergessen 😉
Der Erste Druckversuch war jedoch nicht erfolgreich. Zwar sind die Verschmierungen nicht mehr zu sehen gewesen, doch der Geisterdruck blieb bestehen (siehe Abbildung rechts).

Druckbild nach Transportband und BildtrommeltauschAlso habe ich auch die Bildtrommel ausgetauscht. Auch wenn diese äußerst verdreckt war habe ich sie ohne Reinigung eingebaut (eigentlich müsste sie sich ja selber reinigen). Und der nächste Druck war schon eine ganz andere Welt. Bis dahin hatte ich echte Zweifel ob es nur an einer der Druck-Einheiten liegt oder nicht doch an einem durch Hitze verbogenem Teil (schon 1/2 mm kann manchmal ausreichen, dass der Druck nicht mehr ordentlich funktioniert). Links sieht man das Druckresultat. Nach 2-3maligem Drucken ist auch der Strich in der Mite verschwunden. Vermutlich war das nur ein Rest vom Toner, der an den Einheiten geklebt hat.

Als nächstes habe ich noch den “Front-Klappen-Verschluss” getauscht, da dieser bei meinem Gerät bei etwa 50% Weg gehakt hat. Dazu mussten nur die vier Schrauben auf der Klappeninnenseite gelöst werden. Anschließend konnte das Panel mit den Kontakten von dem Deckel abgehoben werden und der Deckel durch Drücken des Clips auf der rechten Scharnierseite nach rechts herausgezogen werden. Umgekehrt alles wieder einbauen und darauf achten, dass die beweglichen Stifte des Kontakt-Panels wieder in ihre Öffnungen am Drucker kommen.
Ich habe herausgefunden, dass der Griff beim Drehen an der Deckelvorderseite geklemmt hat und ab einem gewissen Druck schlagartig weitergedreht hat. Bei dem Deckel aus dem Ersatzteilgerät war dies nicht der Fall.

Da ein Scharnier der Scannerabdeckung ebenfalls defekt war, habe ich dieses auch ausgetauscht. Dafür musste das Kabel der Einheit im hinteren unter einen Klappe herausgezogen werden. Anschließend konnte ich die Scharniere mit etwas Kraft aus ihren Löchern ziehen. Die Schrauben der Scharniere im eingebauten Zustand aufzuschrauben war mir zu aufwändig. Nun noch die Scharniere ausgetauscht und alles wieder zusammengesteckt.

Auswurfhalter01Als letztes fehlte noch der Halter im Auswurfschacht, diese Platte mit Klappe die man herauszieht, damit der Druck nicht herausfällt. Bei mir war ein Pin für die Klappe abgebrochen und diese somit nicht mehr nutzbar.
Der Ausbau hat mich einige Zeit gekostet, da ich ja auch nichts kaputt machen wollte. Es hat sich aber herausgestellt, dass dem so sein muss. Ich habe mit einem sehr kleinen schmalen Schraubenzieher (einem flachen) auf einer Seite die Führungsschiene der Platte herunter gedrückt und gleichzeitig kräftig gezogen. Wie auf den Bildern zu erkennen ist, befindet sich an den Führungsschienen-Enden der Platte kleine Erhebungen. Diese müssten durch den Führungsspalt gezogen werden. Die Tauschplatte wieder einzusetzen hat auch etwas dosierte Kraft erfordert.

Hier noch ein paar Bilder. Vielleicht helfen die euch, wenn ihr euch ans Reparieren macht.Auswurfhalter02  Auswurfhalter03

Ich bin wirklich happy 🙂 Auch wenn ich das gekaufte Ersatzteilgerät wohl nicht mehr werde verkaufen können (wäre auch noch schöner), habe ich für 20€ doch einen Multifunktionsgerät was wieder genau das macht was es soll: ordentlich Drucken, keine Reinigungsarbeiten und das ganze auch noch im Netzwerk. Vielleicht werde ich Transportband und Bildtrommel ja noch an einen Wiederverwerter los, meine auf ebay da etwas gelesen zu haben.

Damit ist für heute Schluss. Wer weiß ob ich mich demnächst nicht noch an dem Soft-Reset versuchen muss, wenn die Tonerkartuschen angeblich leer sind.

Schönes Reparieren euch allen, Neukaufen kann jeder 🙂

Aufarbeitung einer Hawos Billy100

Posted by quark007 | Posted in Heimwerken | Posted on 03-01-2015-05-2008

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Bei ebaykleinanzeigen habe ich durch Zufall ein Angebot zu einer Hawos Billy100 gefunden. Verkauft wurde das Gerät als B-Zustand. Bei der Abholung am späten Abend  sind mir Mängel nicht aufgefallen. Nachdem durch den Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln Muskelkater im Unterarm hatte, musste die Demontage etwas warten. Einige Tage später wurde mir das Ausmaß dann erst bewusst.

Der Motor lief nicht, die Oberflächen waren teilweise schwarz und mit Wasserstreifen durchzogen, das Mahlwerk hat vermodern gerochen.

Also habe ich alles auseinander genommen, alle Mahlwerkteile gründlich mit heißem Wasser und Spühlmittel gereinigt. Meine größte Befürchtung war aber, dass der Motor defekt ist. Nach dem komplizierten Abbau des drehenden Mahlsteins (war auf der Welle festgerostet) und Öffnen des Motorgehäuses bekam ich einen Schlag:

[IMAGE]

die weiße, bröselige, teilweise aber auch matschige Substanz war überall. Der Rotor war am Stator festgerostet. Diese habe ich mit einer Kupferbürste gereinigt, die Kugellager mit WD40 entrostet und wieder mit Fett geschmiert. Anschließend habe ich alle elektrischen Bauteile durchgemessen und es sah alles sehr gut aus. Nach dem Zusammenbau hat der Motor wirklich wieder funktioniert. Damit war das Projekt so gut wie gerettet.

Als nächstes habe ich alle Holzteile abgeschliffen und mit Leinöl neu eingelassen (was sich so kurz beschreibt, hat über 6 Stunden gedauert).

Das schwierigste aber war das Mahlwerk: das Zusammensetzen nach der Video-Anleitung funktionierte bei mir nicht. Die Mahlsteine hatten in der feinsten Einstellung einen Abstand von ~5mm: eindeutig zu viel.
Also habe ich die Startpositionen von Einstell-Ring (bei mir grün) und Halte-Ring (blau). Bei mir hat sich die ideale Einstellung gefunden, wenn ich die Wahlhebel-Einschraubung des Einstell-Rings auf 3 Uhr und die Markierung des Halte-Rings auf 2 Uhr hatte (der Mehlauslass entspricht 6 Uhr).
Der sehr kompetente Hawos-Mitarbeiter gab mir noch den Hinweis, dass die Mahlsteine bei ab Einstellung 2,5 beginnen zu schleifen. Daraufhin habe ich meine vorherige Einstellung noch etwas angepasst.

Als besonderes Detail habe ich eine Kaltgeräte-Buchse aus einem PC-Netzteil montiert, um das Gerät einfacher in unserem Küchenschrank unterzubringen. Zusätzlich wurde noch ein Kaltgerätekabel mit Winkel-Stecker gekauft, was eine kleinere Aufstellfläche ermöglicht.